Grüne im Rat: Runder Tisch und Masterplan zur Wiederbelebung des Kulturlebens
Die Grünen im Rat beantragen in der Stadtratssitzung am 25. Mai die Einrichtung eines „Runden Tischs Kultur“, der institutionelle und freie Kulturhäuser und Kulturinitiativen zusammenbringt, um einen Masterplan zum Wiedereinstieg des Ludwigshafener Kulturlebens zu diskutieren. Dieser Prozess soll vom Kulturbüro der Stadt initiiert, koordiniert und kommuniziert werden. Dazu Monika Kleinschnitger, Co-Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der grünen Stadtratsfraktion: „Das kulturelle Leben und die kulturelle Vielfalt unserer Stadt haben in besonderer Weise unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten. Wir möchten mit den kulturellen Akteur*innen gemeinsam Lösungen dafür finden, wie das kulturelle Leben unserer Stadt schrittweise in eine veränderte Normalität zurückgebracht werden kann.“
Gisela Witt, grünes Stadtratsmitglied und Künstlerin, stellt fest: „Gerade für freischaffende Künstlerinnen ist die Situation besonders hart, weil Aufführungsmöglichkeiten wegfallen und sie mit einem Totalausfall ihrer Einnahmen rechnen müssen. Auch theater- und allgemein kulturpädagogische Projekte entfallen auf unbestimmte Zeit. Sogenannte soloselbstständige Künstlerinnen haben von allen freien Berufen die schlechtesten Aussichten, ihre wirtschaftliche Existenz in absehbarer Zeit wieder sichern zu können.“
Auch in Ludwigshafen waren es die Museen, das Theater, die Stadtbibliothek oder auch die Philharmonie, die der Lockdown der Corona-Pandemie als erste getroffen hat. Jetzt ist erkennbar, dass Lockerungen verschiedene kulturelle Veranstaltungsformen möglich machen, doch wie genau die Umsetzung erfolgen soll, ist noch schwer einzuschätzen. An dieser Stelle wäre es aus grüner Sicht wichtig, eine Schaltstelle zu haben, die die Rahmenbedingungen kommuniziert und ggf. auch neue Kooperationen anregt. Das Theater und die Museen haben eher die Möglichkeiten, die hygienischen Voraussetzungen für Publikumsbesuche zu erfüllen – Solistinnen, Künstlerinnen und kleine Ensembles das Programm, um Kulturveranstaltungen konkret umzusetzen. Öffentliche Orte könnten für die Durchführung von Veranstaltungen unter Beachtung der Abstandsregeln gefunden werden.
Monika Kleinschnitger: „Kulturschaffende und Kulturveranstalter*innen waren mit als Erste von den Einschränkungen betroffen und werden auf lange Zeit noch unter den wirtschaftlichen Auswirkungen leiden, eine neue Normalität ist noch lange nicht in Sicht. Umso wichtiger ist es, dass wir das gesamte kulturelle Leben in den Blick nehmen und eine koordinierte Vorgehensweise voranbringen.“
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