Die Grünen im Rat: Impfstrategie sozial gerechter gestalten
Die Grünen im Rat fordern ein Umdenken bei den gruppenspezifischen Impfprogrammen. „Bei den Impfungen öffnet sich die soziale Schere sehr stark. In einer Stadt wie Ludwigshafen fallen möglicherweise ganze Gruppen beim Impfstatus zurück. Menschen im Leistungsbezug und mit geringem Einkommen tragen ohnehin größere gesundheitliche Risiken. Wer auf engem Raum leben muss oder im Beruf keine Homeoffice-Möglichkeit hat, ist überdies stärker infektionsgefährdet und muss eher mit einem schweren Verlauf rechnen im Falle von Vorerkrankungen. Nun kommt hinzu, dass auch die Impfbereitschaft mit dem sozialen Status zusammenhängt“, fasst Hans-Uwe Daumann die Befunde zusammen.
„Um Corona nicht auf Dauer zu einem Problem der wirtschaftlich Schwachen zu machen, muss es einen Strategiewechsel geben. Wir brauchen zielgruppengerechte Aufklärung und Beratung, wir fordern den Einsatz mobiler Impfteams in Unterkünften und Quartieren, in denen die Impfbereitschaft bisher gering ist.“ Die Devise ’niemanden zurückzulassen‘ gilt gerade in dieser entscheidenden Phase der Pandemiebekämpfung, meinen die Grünen im Rat. Die grüne Stadtratsfraktion fordert alle Akteur*innen – Gesundheitsamt, Stadtverwaltung, Landesbehörden, Hilfsdienste, Hausärzte – auf, die Impfstrategie zu überprüfen und sozial gerechter auszugestalten. Um Impfberechtigte besser zu erreichen, sollten auch unkonventionelle Wege gegangen werden, etwa durch die Einbindung von Vertrauenspersonen. Friseur*innen könnten beispielsweise als Multiplikator*innen über den Nutzen der Impfung aufklären und Informationsmaterial für ihre Kunden bereithalten. Weiterhin schlagen die Grünen im Rat eine Foto-Kampagne zur Corona-Impfung mit Ludwigshafener Persönlichkeiten vor. Hans-Uwe Daumann: „Es ist im allgemeinen Interesse, dass wir keine sozial definierten ‚Hot Spots‘ produzieren.“
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