Interkulturelle Öffnung vorantreiben

Noch mit Gästen vor Ort fand am 29. Oktober das 1. Integrationsforum der Stadtratsfraktion „Die Grünen im Rat“ statt. Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel eröffnete das Forum mit einem Plädoyer für die Querschnittsaufgabe Integration. Teilhabe zu ermöglichen sei auch sehr stark ein Bildungsauftrag, von der Kita über die Schule bis zur Ausbildung. In der interkulturellen Öffnung sieht sie eine Schwerpunktaufgabe der nächsten Jahre.

Gari Pavkovic, Integrationsbeauftragter der Stadt Stuttgart, machte das an Beispielen aus seiner Arbeit fest: Mit der Azubi-Kampagne „Deine Stadt – Deine Zukunft“ sei es gelungen, den Anteil der städtischen Auszubildenden mit Migrationshintergrund in Stuttgart auf über 30 % zu verdoppeln. Für die Verwaltung als Dienstleistungsbetrieb sei es wichtig, dass das Personal einen Querschnitt durch die Stadtgesellschaft abbilde. Daran fehle es noch in vielen Bereichen. Pavkovic nahm auch Stellung zu den Stuttgarter „Krawallnächten“ mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bundesweit Schlagzeilen gemacht hatten. Junge Menschen mit geringem Einkommen finden in der Stuttgarter Innenstadt keine Anknüpfungspunkte. Repression und Streetwork allein reichten nicht, um Vorkommnisse wie im Juni 2020 zu verhindern. Für Jugendliche und junge Erwachsene müssten Räume geschaffen werden, in denen sie auch selbst Gestaltungsmacht haben.

Ibrahim Yetkin, integrationspolitischer Sprecher der Grünen im Rat, hob die Herausforderung hervor, Teilhabechancen zu eröffnen bzw. zu verbessern. Gerade in den jungen Altersgruppen sei es klar, dass „Migrationshintergrund“ nicht mehr das Merkmal einer Minderheit sei. In der Wahrnehmung von Integrationspolitik sei diese Tatsache aber noch nicht realisiert.

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