Die Innenstadt auf der Verliererstraße

Das Jammern ist groß – doch die Probleme der Innenstadt sind größtenteils hausgemacht 

Der bauliche und soziale Umwandlungsprozess in der Ludwigshafener Innenstadt hat deutliche Spuren hinterlassen. Seit langer Zeit dominieren Großbaustellen das Innenstadtleben. Der Rückbau der Hochstraße verschärft die Gesamtsituation noch. Für Kinder und Jugendliche fehlen Spielräume und Treffpunktmöglichkeiten, es gibt kaum Wohlfühlorte mit Sitzmöglichkeiten außerhalb der Gastronomie und über Müll und Gestank wird immer geklagt.

„Die Corona-Pandemie führt es uns noch deutlicher vor Augen: Dem Stadtteil mangelt es an Grünflächen und Aufenthaltsqualität. Fazit: Die Innenstadt ist abgehängt und die Bewohner*innen müssen Tag für Tag damit leben“, so die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat, Monika Kleinschnitger, die selbst in der Innenstadt lebt.  
Der Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt Christoph Heller beklagt zurzeit öffentlich die Verelendung der Innenstadt„. Doch größtenteils sind die Probleme der Innenstadt hausgemacht. Die CDU hat jahrelang die Augen verschlossen und die Entwicklung der Innenstadt von Investoren-Interessen abhängig gemacht. Das Metropol-Loch geht inzwischen ins siebte Jahr und nichts ist passiert. Die Grünen im Rat haben bereits 2017 ein Sofortprogramm für die Innenstadt gefordert und wurden als Nestbeschmutzer beschimpft, die die Innenstadt schlecht reden würden. 

Tatsache ist, die Innenstadt wurde nicht für die Bewohner*innen entwickelt. Sich jetzt über die soziale Schieflage zu beklagen, die Ordnungskeule zu schwingen und ein Sicherheitskonzept zu fordern, das ist heuchlerisch. Die CDU hat immer noch keine Idee davon, wie eine Stadt lebenswert entwickelt werden muss und handelt an den echten Bedürfnissen der Menschen vorbei. 

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