Die Grünen im Rat: Weiterbetrieb der Tafel ermöglichen
Die Grünen im Rat kritisieren, dass die Schließung der Ludwigshafener Tafel wegen der Ansteckungsgefahr für Helferinnen und Helfer sowie für Kundinnen und Kunden weitgehend kommentarlos zur Kenntnis genommen wurde. „Die abrupte Schließung der Ludwigshafener Tafel ist für die vielen Kundinnen und Kunden ein großer Verlust. Wir sind überzeugt, dass die Tafel gerade in der coronabedingten Sondersituation eine wichtige Rolle spielt,“ so Gisela Witt, sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Rat. „Nach unserer Meinung lassen sich die aktuellen Probleme der Tafel lösen, Städte wie Speyer oder Pirmasens machen es vor.“
Die Grünen im Rat weisen darauf hin, dass die aktuelle Versorgungssituation vor allem für ältere Menschen und für Familien zusätzliche Belastungen mit sich bringt. So fällt durch die Schließung von Kitas und Schulen für viele Kinder das regelmäßige Mittagessen in den Einrichtungen aus. Viele Tafeln leiden nicht nur unter hoher Ansteckungsgefahr in beengten Räumen mit vielen Angehörigen von Risikogruppen, sondern auch unter dem Rückgang von Lebensmittellieferungen der Supermärkte. In Pirmasens wurde der Laden der Tafel geschlossen, seitdem werden aber von Hilfskräften Lebensmittelpakete gepackt und an drei Ausgabestellen verteilt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamts achten bei der Ausgabe darauf, dass der coronabedingte Mindestabstand gewahrt wird. Die Ehrenamtlichen der Tafel werden von jüngeren Helferinnen und Helfern unterstützt. In Speyer gingen die Lebensmittellieferungen an die Tafel aufgrund verbreiteter Hamsterkäufe zurück. Daraufhin ließ die Stadt mit Hilfe der Feuerwehr größere Mengen Nudeln, Mehl, Kartoffeln usw. im Großmarkt einkaufen und an die Tafel liefern. Die Tafel Speyer hat ihre Ausgabe auf vorgepackte Warenkörbe umgestellt und hat ebenfalls Unterstützung von jungen Freiwilligen.
Gisela Witt: „Wir möchten nicht nur Vorschläge machen, sondern sind auch gerne bereit, gemeinsam mit den Verantwortlichen der Ludwigshafener Tafel zu beraten, wie in Ludwigshafen die Unterstützung mobilisiert werden kann, die den Weiterbetrieb der Tafel erlaubt.“
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