16.3.2019 Die Grünen im Rat
Wohnhochhäuser: Grüne widersprechen van Vliet
„Der Bau von Wohnhochhäusern ist nicht die einzige Möglichkeit, jenseits einer Änderung des Flächennutzungsplanes, auf die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum in Ludwigshafen zu reagieren und womöglich auch nicht die beste“, meint Heike Heß, Mitglied der Grünen im Stadtentwicklungsausschuss.
Zunächst sollte man klären, ob man der Nachfrage überhaupt mit einem steigenden Angebot begegnen will. Ludwigshafen weist bereits einen hohen Versiegelungsgrad auf, deshalb sind dieser Entwicklung enge Grenzen gesetzt. Aus ökologischer Sicht wäre es zu begrüßen, wenn die Pro-Kopf-Wohnfläche wieder abnehmen würde.
Bei einer Entscheidung für den Wohnungsneubau sollten gezielt bisher unterversorgte Segmente des Wohnungsmarktes bedient werden. Hier muss die Politik, auf der Basis wissenschaftlicher Informationen, die Ziele vorgeben und dabei die Versorgung höherer Einwohnerzahlen mit kommunaler Infrastruktur im Blick behalten. Welche Wohnform zu bevorzugen ist, hängt von den Wünschen der zukünftigen Nutzerinnen, von den Auswirkungen auf das Klima und auch von der ästhetischen Passung des Bauvorhabens ab.
Neben dem Bau von Wohnhochhäusern sollten zunächst andere Formen der Flächeneinsparung verfolgt werden. Als besonders vorteilhaft erweisen sich hier z.B. autofreie Wohnquartiere, sowie die Verdichtung im Bestand. Auch beim Bau von Wohnhochhäusern gibt es ambitionierte Projekte, wie z.B. den „Bosco Verticale“ in Mailand. Über solche Solitäre kann man sicher nachdenken, eine Hochhaustrabantensiedlung lehnen die Grünen jedoch ab.
Heike Heß, Mitglied der Grünen im Stadtentwicklungsausschuss
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