Grüne im Rat: „Stadtweiter Bildungsnotstand droht“

Die Schulleiterin der Grundschule Gräfenauschule hat sich mit einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit gewendet. 40 Kinder der Schule müssen 2023 das erste Schuljahr wiederholen. Sprachliche Defizite und Nachholbedarfe der Schulanfänger:innen haben sich dramatisch verschärft. Gisela Witt, Mitglied der grünen Stadtratsfraktion und Vorsitzende der Ortsbeiratsfraktion, sind die Probleme aus eigener Erfahrung vertraut: „Wir danken der Schulleiterin, dass sie die Situation in der Gräfenauschule öffentlich gemacht hat. Das Problem der mangelnden Schulvorbereitung ist nicht neu, aber es hat sich durch Corona und den starken Zuzug von Familien mit anderer Muttersprache deutlich verschärft. Der Hemshof steht nicht alleine damit da. Ähnliche Beschreibungen kennen wir aus vielen Grundschulen. Unter Lehrkräften gilt Ludwigshafen insgesamt als schwieriges Terrain. Wenn nicht grundlegend umgedacht wird, droht uns stadtweit der Bildungsnotstand.“ Die Grünen im Rat fordern Bildungsministerium, ADD und den Schulträger Stadt Ludwigshafen daher dazu auf, für Ludwigshafen eine umfassende Strategie zu entwickeln. Ibrahim Yetkin, integrationspolitischer Sprecher der Grünen im Rat und Sozialarbeiter in einer Hemshöfer Kinder- und Jugendeinrichtung, ergänzt: „Schulen und außerschulische Einrichtungen kooperieren selbstverständlich. Auch die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im Sozialraum stößt aber an ihre Grenzen. Das versprochene Quartiersmanagement unter der Überschrift ‚Sozialer Zusammenhalt‘ ist ein richtiger Ansatz. Um die wachsende soziale Spaltung wirksam zu überwinden, sind aber noch ganz andere Anstrengungen notwendig. Die von der ADD eingeforderte Haushaltskonsolidierung steht dem diametral entgegen.“

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